Kind auf Bett mit Handy

Sollten Kinder schon ein Handy haben?

Handys gehören in der heutigen Zeit um Alltag dazu. Wohin Sie Ihren Blick auch schweifen lassen, werden Sie Menschen sehen, die mit dem Handy hantieren. Ein Mensch telefoniert, ein anderer liest etwas auf dem Bildschirm und ein wieder anderer nutzt das Handy als Musikabspielgerät. Doch, sollten Kinder schon ein Handy haben?

Genau aus dem Grund, weil das Handy so viele unterschiedliche Anwendungsoptionen mit sich bringt, erfreut es sich einer so großen Beliebtheit in der Gesellschaft.

Trotz der großen Verbreitung der Handys und der vielen Menschen, die Handys heute nutzen, stehen viele Eltern vor der Frage, ob sie ihrem Kind wirklich schon ein Handy anschaffen sollen. Diese Frage stellen sich die Eltern zu Recht, da ein Handy nicht nur viele Vorteile, sondern eben auch einige nicht zu unterschätzende negative Aspekte mit sich bringt.

Früher ging es auch ohne!

Bezüglich der Frage, ob ein Kind schon ein Handy haben sollte, gibt es zwei Standpunkte:

  1. Früher ging es auch ohne!
  2. Jeder hat doch heute ein Handy!
Kind auf Boden mit Handy

Werden Sie sich darüber bewusst, dass es diesbezüglich nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern dass viele weitere Farben das Farbspektrum bedienen. Sie leben in einer modernen Zeit, in der die moderne Technologie eine fundamentale Rolle spielt. Kinder kommen unter Umständen sogar in der Schule in den Kontakt mit der Technologie, da immer mehr Schulen die Schulbücher durch Tablets oder Notebooks ersetzen. Ganz ohne Handy oder Computer geht es somit in der heutigen Zeit – anders als es früher der Fall war – nicht.

Auf der anderen Seite heißt das nicht, dass ein Kind bereits im Kleinkindalter ein Handy braucht. Doch, wann ist nun der richtige Zeitpunkt? Wann sollte ein Kind ein Handy haben? Diese Frage können nur Sie für sich selbst beantworten. Die Verantwortung für das Kind liegt bei den Eltern, die demnach auch die Entscheidung darüber treffen müssen, wann das Kind ein Handy bekommt.

Um diese Entscheidung etwas zu erleichtern, helfen die kommenden Abschnitte. In diesen erfahren Sie etwas mehr über Kinder und Handys und über die Meinung von Experten bezüglich des passenden Alters, um Kindern ein Handy zu schenken.

Warum ein Handy nützlich sein könnte

Sicherlich nutzen die meisten Menschen, die ein Smartphone besitzen, dieses nicht rein zum Telefonieren. Menschen nutzen das Handy nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für die Gestaltung der Freizeit.

So greifen Menschen unter anderem zu dem Handy zurück, um:

  • Videos zu sehen
  • Nachrichten zu versenden
  • über Video mit anderen Menschen zu sprechen
  • Bilder zu machen
  • Bücher zu lesen
  • etc.

Sie sehen bereits anhand dieser Beispiele, welchen großen Stellenwert das Handy in der heutigen Gesellschaft im Leben der Menschen eingenommen hat. Viele Eltern fürchten, ihren Kindern mit der Anschaffung eines Handys keinen Gefallen zu tun. Schließlich sagen Experten, dass zu wenig Kinder ausreichend Zeit im Freien verbringen und viel zu viel Zeit drinnen vor dem Fernseher oder vor dem Handy sitzen. Wie wichtig das Spielen draußen ist und welche Spiele sich für den Außenbereich eignen, erfahren Sie in einem separaten Artikel auf dem Blog.

Alles in allem ist es Ihre Verantwortung zu entscheiden, wann Ihr Kind ein Handy bekommt. Es liegt auch in Ihrer Verantwortung zu bestimmen, inwiefern Ihr Kind das Handy nutzt.

Mit einem Handy kann das Kind direkt Bescheid sagen und sich melden, wenn:

  • Unterricht ausfallen sollte.
  • der Bus im Stau steckt.
  • die S-Bahn nicht kommt.
  • es sich bedroht und nicht sicher fühlt.

Doch genauso, wie das Handy in den genannten Situationen helfen kann, stellt es eben auch an und für sich eine Gefahr dar. Umso wichtiger ist es, dass Eltern, die sich dafür entscheiden, dem Kind ein Handy zu gewähren, darum kümmern, es kindersicher zu gestalten. Für diese Zwecke sollten sie einige bestimmte Vorkehrungen treffen.

Die Kinder und die Handys

Bezüglich der Erziehung von Kindern ist es wichtig, dass jede Familie ihren eigenen Weg geht. Jede Familie sollte für sich Entscheidungen treffen, die sich richtig anfühlen. Dennoch ist es vollkommen normal und legitim, wenn sich Eltern bezüglich bestimmter Dinge, in denen sie sich unsicher sind, an anderen Eltern orientieren und sich andere Standpunkte ansehen. Wie sieht es also mit den Kindern und den Handys allgemein aus? Wie viele Kinder besitzen ein Handy? Ab wann haben Kinder im Durchschnitt ein Handy?

Anzahl der Kinder, die ein Handy besitzenAlter der Kinder
6 Prozent6 bis 7 Jahre
33 Prozent8 bis 9 Jahre
75 Prozent10 bis 11 Jahre
95 Prozent12 bis 13 Jahre

Diese Zahlen dienen Ihnen rein zum Überblick. Keinesfalls müssen Sie sich an ihnen orientieren und sie für sich und das Leben Ihrer Familie umsetzen.

Denn, auch wenn sich einige Eltern dafür entscheiden, Kindern bereits mit 6 oder 7 Jahren ein Handy zu gewähren, lautet die allgemeine Empfehlung von Experten: Kinder sollten frühestens mit neun Jahren (besser später) ein eigenes Handy bekommen. Zudem raten Experten dazu, das Handy ohne Internetzugang zu gestalten und es somit rein als Notfallhandy einzurichten. Sprich: Das Kind kann in Notfallsituationen angerufen werden und ist erreichbar.

Das Notfallhandy und seine Funktionen

handy

Vielen Eltern, aber auch den Kindern selbst, gibt ein Notfallhandy eine sehr große Sicherheit. Denn es eignet sich sehr gut, um im Notfall anrufen zu können oder erreichbar zu sein. Seien Sie sich immer darüber bewusst, dass ein Handy, auch wenn es keinen Internetzugang besitzt, immer einen Kostenfaktor darstellt. Doch diese Kosten lohnen sich durchaus, wenn Sie bedenken, welche wertvollen Funktionen ein Notfallhandy mit sich bringt:

  • Sie besitzen eine Notfalltaste.
  • Eine GPS-Ortung hilft dabei, den Standort des Kindes zu bestimmen.
  • Kinder greifen ausschließlich auf die Rufnummern zurück, die Eltern zuvor in das Handy gespeichert haben.
  • Es findet sich kein Schnickschnack auf dem Handy wieder, sondern es dient, wie die Bezeichnung schon sagt, dem Notfall.

Muss ich mit der Zeit gehen?

Sie kennen ihn bestimmt auch – den Spruch: „Wenn X aus dem Fenster springt, springst du auch?“.

Es ist durchaus richtig, dass Sie als Eltern nicht alles erlauben müssen, nur weil es gerade „in“ ist und, weil die anderen Kinder auch bestimmte Dinge haben oder machen dürfen. Allerdings sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass sich die Zeiten geändert haben und Kinder anders aufwachsen, als es bei Ihnen damals der Fall war.

Eine nicht zu negierende Tatsache ist, dass Handys inzwischen einen festen Bestandteil des Alltags von Menschen darstellen und viele Kinder, wie Sie in der Tabelle sehen können, bereits ein Handy haben.

Sie sind nicht gezwungen mit dem Strom zu schwimmen. Die Statistiken sollten Sie auch nicht in die Position drängen, Ihrem Kind unbedingt ein Handy kaufen zu müssen, wenn Sie das absolut nicht wollen. Behalten Sie aber im Hinterkopf, dass ein Kind sehr schnell zum Außenseiter wird, wenn es das einzige Kind im Freundeskreis oder in der Klasse ist, das kein Handy hat.

Umso wichtiger ist es, dass Sie, falls Sie sich für die Anschaffung eines Handys entscheiden, klare Regeln bestimmen und mit Ihrem Kind über die Nutzung des Handys sprechen. Am besten machen Sie das nicht erst, wenn Ihr Kind das Handy hat. Legen Sie die Regeln direkt vor der Nutzung des Handys fest.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

Überwachungskamera

Sie vertrauen Ihrem Kind. Dennoch meldet sich in Ihrem Kopf die kleine Stimme zu Wort, die Sie auf die Möglichkeit aufmerksam macht, dass Ihr Kind das Handy auch für andere Dinge nutzt. Es ist durchaus verlockend, die vielen Möglichkeiten, die ein Handy mit sich bringt, zu nutzen.

Viele Kinder kennen sich inzwischen bestens mit den verschiedenen sozialen Netzwerken und anderen Kommunikationsmitteln, wie WhatsApp, Telegramm und auch Snapchat aus.

Sie fragen sich, ob sich Ihr Kind an die Vereinbarungen hält. Unter Umständen macht sich der Drang danach breit, mehr über den Inhalt des Handys und den Umgang Ihres Kindes mit dem Handy erfahren zu wollen.

Allerdings sollten Sie dringend davon absehen, Ihr Kind zu überwachen und zu kontrollieren. Die GPS-Funktion, um Ihr Kind zu tracken, dient ausschließlich dem Notfall und ein Blick auf das Handy in Unwissenheit des Kindes ist wie ein Blick in das Tagebuch – ein absolutes No-Go!

Haben Sie Zweifel, dass sich Ihr Kind an die Regeln hält und das Handy nur für den Notfall nutzt, reden Sie mit ihm. Suchen Sie das Gespräch und verzichten unbedingt auf den Blick auf das Handy. Nehmen Sie nicht das verlockende Angebot von Überwachungsapps in Anspruch, sondern vertrauen auf Ihre Kommunikation mit Ihrem Kind. Es mag nicht immer leichtfallen, doch Ihr Kind braucht die Gewissheit, dass Sie ihm vertrauen und, dass Sie ihm nicht hinterer spionieren.

Darauf sollten Sie achten

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Ihrem Kind ein Handy zu kaufen (ganz egal, in welchem Alter das passiert), sollten Sie immer ein paar wichtige Aspekte im Hinterkopf behalten.

Stellen Sie die Regeln, wie gesagt, vor dem Kauf auf und sprechen über die Einhaltung der Regeln. Formulieren Sie keine Drohungen, sondern erklären, wieso Ihnen die Aufstellung und die Einhaltung der Regeln so wichtig ist

  1. Der Sinn des Handys steckt im Telefonieren. Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, das Handy anfangs ohne Internetzugang einzurichten. Anders gestaltet sich das bei Jugendlichen. Sprechen Sie mit Jugendlichen jedoch über die Gefahren des Internets und klären es bezüglich Daten, Informationen und Privatsphäre auf.
  2. Installieren Sie einen Adblocker.
  3. Machen Sie Zahlungsdaten unzugänglich, sodass nicht aus Versehen Käufe erfolgen.
  4. Vor allem für jüngere Kinder empfiehlt sich das Einrichten eines Prepaid-Tarifes. Bei diesem entfällt die monatliche Grundgebühr. Zudem merken Kinder, dass sie nicht mehr telefonieren können, wenn das Geld alle ist. Sprich: Sie bekommen mit der Nutzung des Handys gleichzeitig auch ein Gefühl für Geld.
  5. Schränken Sie die Handyzeit von Anfang an ein. Experten raten dazu, 12-Jährigen circa 45 Minuten und 14-Jährigen circa eine Stunde Handyzeit pro Tag zu gewähren.
  6. In der Schule oder beim Essen ist das Handy ein No-Go.

Der wohl letzte Tipp, der eine große Rolle spielt, besteht darin, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen. Seien Sie ein Vorbild für Ihr Kind, nutzen Ihr Telefon nicht ständig in der Freizeit und leben ihm somit den Umgang mit dem Handy vor, den Sie sich von ihm wünschen und erwarten.

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