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Wie wichtig ist die Kita für das Kind?

Es scheint zu dem Leben einer Familie dazu zu gehören, dass ein Kind in die Kita geht. Viele Kinder besuchen auch bereits vor dem dritten Lebensjahr und in einigen Fällen noch vor dem ersten Geburtstag die Kita. Da viele Kinder bereits ab dem ersten Lebensjahr die Kita besuchen, treffen Eltern immer wieder auf die Frage, wann das Kind bereit dazu ist, um in die Kita zu gehen und wie wichtig die Kita für das Kind ist?

Allerdings entscheiden sich auch immer mehr Eltern dafür, ihre Kinder „kitafrei“ zu erziehen und somit nicht in die Kita zu schicken. Damit treffen sie auf nicht wenig Kritik. Denn viele Menschen sind der Meinung, dass die Kita einen wichtigen Bestandteil bezüglich der kindlichen Entwicklung spielt.

Was stimmt? Wer liegt falsch? Die Antwort auf diese Frage lässt sich nicht mit einer pauschalen Aussage geben. Denn sowohl die Kita als auch die Eltern, die ihre Kinder „kitafrei“ erziehen, bringen ausschlaggebende Argumente an. Die Argumente sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Was ist also besser? – Das Kind in die Kita zu schicken oder auf die Fremdbetreuung zu verzichten? In diesem Artikel erfahren Sie etwas mehr über die Fremdbetreuung und die Kita, sowie über die Argumente, die beide Seiten anbringen.

Die kindliche Entwicklung

Bevor Sie nun mehr darüber erfahren wie wichtig die Kita für das Kind ist, ist es wichtig zu wissen, wie sich Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens entwickeln. Erst, wenn Sie wissen, wie sich ein Kind in den ersten Lebensjahren entwickelt, können Sie einschätzen, inwiefern sich die Kita auf Ihr Kind auswirkt. Anschließend erhalten Sie auch eine Antwort auf die Frage, wie wichtig sich die Kita für Ihr Kind gestaltet. Denn, wie sich die Kita auf Ihr Kind auswirkt basiert immer auf einigen Faktoren. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem:

  • das Alter des Kindes
  • der Charakter des Kindes
  • die Art der Kita, in die Sie Ihr Kind schicken wollen

Bezüglich der kindlichen Entwicklung ist es wichtig zu wissen, dass die ersten Jahre in dem Leben Ihres Kindes das wichtigste Entwicklungsstadium in seinem gesamten Leben darstellen. In den ersten Lebensjahren entwickelt das Kind nicht nur Urvertrauen. Es erlangt auch viele Grundkompetenzen, die für das spätere Leben eine fundamentale Rolle spielen.

Bereiche, die mit zu dem frühkindlichen Entwicklungsstadium gehören, zählen unter anderem:

  • körperliche
  • soziale
  • emotionale
  • sprachliche

Bereiche.

Je nachdem, welche Förderung das Kind in diesen Bereichen in den ersten Lebensjahren erfährt, wirkt sich dies positiv oder negativ auf seine spätere geistige und körperliche Gesundheit aus.

Die Förderung des Kindes

Aufgrund der Wichtigkeit der ersten Lebensjahre des Kindes, spielt auch die Förderung der einzelnen Bereiche eine fundamentale Rolle. Das zeigt, wie wichtig die Kita für das Kind ist. Denn genau diese Rolle der Förderung des Kindes wird in der heutigen Gesellschaft immer mehr in der Kita gesehen. Durch die Förderung des Kindes in den ersten Lebensjahren lernt es:

  • sich selbst und die Welt besser zu verstehen.
  • für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen, zu derselben Zeit aber auch zu verstehen, dass Bedürfnisse seiner Mitmenschen ebenfalls berechtigt sind.
  • Wege zu finden, um mit Herausforderungen und Anforderungen zurecht zu kommen.
  • Ziele zu setzen und sich durchzusetzen, um diese Ziele zu erreichen.

Erfährt ein Kind eine gute und vor allem altersgerechte Förderung, hat das Kind deutlich bessere Chancen auf ein späteres erfolgreiches Leben. Dabei handelt es sich nicht nur um reine Annahmen. Es handelt sich um wissenschaftliche Tatsachen, die Wissenschaftler in dem Rahmen von Studien und Untersuchungen herausgefunden haben.

So sollen Kinder, die eine gute und intensive Förderung erfahren haben, später bessere Noten in der Schule erzielen und sich besser konzentrieren können. Zudem sollen die Kinder deutlich bessere soziale Fähigkeiten haben. Die Frage, die sich an dieser Stelle jedoch stellt, ist die Frage, ob die Kita bzw. die Erzieher/innen in der Kita diese Aufgabe der Förderung erfüllt.

Die Rolle der Kita bezüglich der frühkindlichen Förderung

Kind spielt

In einer Kita arbeiten in der Regel ausgebildete Erzieher/innen, die nicht nur Kinder betreuen, während die Eltern arbeiten oder andere Erledigungen machen. Vielmehr fördern die Erzieher/innen die Kinder in unterschiedlichen Bereichen. Sie helfen ihnen somit dabei, die genannten Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen.

Fühlt sich das Kind in der Kita wohl und trifft es auf verständnisvolle und leidenschaftliche Erzieher/innen, die ihre Arbeit gerne machen und Kinder somit gezielt und intensiv fördern, wirkt sich der Besuch des Kindes in einer Kita durchaus positiv auf seine Entwicklung und sein späteres Leben aus.

In einer Kita verbringen die Kinder nicht nur viel Zeit mit anderen Kindern und lernen somit, sich durchzusetzen und mit anderen Kindern zu kommunizieren. Sicherlich spielt dieser soziale Aspekt eine sehr fundamentale Rolle. Doch auch die Förderung, die in der Kita einen hohen Stellenwert erfährt, kommt nicht zu kurz.

Sicherlich stehen Eltern auf dem Markt Spielsachen und Förderungsmaterialien zur Verfügung, mit denen sie Kinder gut fördern können. Doch oft fehlt es Ihnen als Eltern an Zeit und auch Wissen, um Ihr Kind intensiv fördern zu können.

Die Wahl der richtigen Kita

Damit eine Kita einen positiven Einfluss auf die Entwicklung und somit auch auf das Leben des Kindes hat, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind nicht in eine beliebige Kita stecken. Bevor Sie sich für eine Kita entscheiden, informieren Sie sich im Voraus am besten immer erst über die Kitas, die Ihnen zur Auswahl stehen. Informieren Sie sich in diesem Bezug immer darüber, um was für eine Kita es sich handelt, welches Konzept die Erzieher/innen in ihm anwenden und, welche Philosophie sie verfolgen. Denn, jedes Kind ist anders und hat einen anderen Charakter.

Jedes Kind entwickelt sich anders und hat somit andere Bedürfnisse und Wünsche. Damit eine Kita einen positiven Einfluss auf das Leben Ihres Kindes hat, spielt es somit eine fundamentale Rolle, dass Sie die passende Kita für Ihr Kind finden.

So finden sich unter den vielen unterschiedlichen Kitas, die Ihnen zur Auswahl stehen, die folgenden Ansätze wieder:

Wie Sie sehen, finden sich sehr viele unterschiedliche Ansätze wieder, aus denen Sie wählen können. Zudem besteht auch ein fundamentaler Unterschied zwischen den privaten und den städtischen Kitas.

Städtische KitasPrivate Kitas
In der Regel müssen Sie Ihr Kind in die Kita geben, der sich in der Nähe Ihres Wohnortes befindet.Sie haben bezüglich der Kita die vollkommen freie Wahl. Auch, wenn die Kita weiter weg ist, können Sie den Kindergarten vollkommen frei wählen.
Die Kosten fallen recht gering aus.Private Kitas nehmen in der Regel einen recht hohen Monatsbeitrag.
Die Gruppen sind in der Regel recht groß.Die Gruppen sind recht klein.

Was braucht mein Kind?

Kind vor dem Fenster

Es stimmt, dass Kinder über eine recht hohe Anpassungsfähigkeit verfügen. Dennoch möchten Eltern, dass sich ihr Kind direkt wohl in der Kita fühlt. Aus diesem Grund sollten Sie sich in dem Bezug auf die Wahl der richtigen Kita die Frage stellen, was Ihr Kind braucht. Braucht Ihr Kind eine besondere Zuwendung? Fügt sich Ihr Kind schnell und einfach in eine neue Umgebung ein und hat kein Problem mit großen Gruppen? Sie als Elternteil kennen Ihr Kind am besten und können somit auch am besten einschätzen, in welcher Art Kita sich Ihr Kind am wohlsten fühlt.

Wann ist das Kind bereit für die Kita?

All die Vorteile, die die Förderung in der Kita für das Kind mit sich bringt, erfüllen ihren Sinn und Zweck nur unter der Voraussetzung, dass Ihr Kind bereit für den Besuch in der Kita ist. Sie wissen, nun, wie wichtig die Kita für das Kind ist, doch, was gibt es sonst zu beachten?

Selbst Experten, die auf die Wichtigkeit der Kita bezüglich der Förderung und der Entwicklung des Kindes hinweisen, weisen darauf hin, dass Kinder, sofern die Eltern die Möglichkeit dafür haben, die ersten drei Lebensjahre am besten in der vertrauten Umgebung ihrer Familie verbringen sollen.

Denn in dieser Zeit spielen vor allem die Entstehung des Urvertrauens und die Entstehung der Bindung zwischen den Bezugspersonen und dem Kind eine große Rolle. Je gestärkter das Kind in der Bindung zu seinen Eltern ist, umso sicherer tritt es nach der Kita in den Kindergarten ein.

Die Regulierung von Stress

Mutter mit Kind

Fragt man Erzieher/innen, wie sie sich nach einem Tag auf der Arbeit fühlen, bekommt man zwar unterschiedliche Antworten. Doch viele Erzieher/innen geben an, Kopfweh zu haben. Grund dafür ist unter anderem der recht hohe Geräuschpegel und die außergewöhnlich hohe Stressbelastung während sie die Kinder betreuen und fördern.

Doch nicht nur die Erzieher sind dem Stress in der Kita ausgesetzt. Auch Ihr Kind muss mit dem Stress klarkommen. Um gut mit dem Stress umgehen zu können, brauchen Kinder jedoch das ventrale parasympathische System. Dieses ist für die Regulierung des Stresses verantwortlich.

Am besten entwickelt sich dieses System, wenn sich Kinder in einer beruhigenden und vertrauten Umgebung mit seinen Bezugspersonen befinden. Vor allem in dem Kontakt mit der Mutter findet das Kind schneller zur Ruhe. Denn basierend auf dem Herzschlag und dem Rhythmus der Mutter reguliert es sich selbst. Bereits bei dem Vater ist zu erkennen, dass das Kind sich schwerer selbst reguliert. Befindet es sich hingegen in einer Einrichtung, wie einer Kita, fällt ihm der Umgang mit stressigen Situationen noch schwerer. Denn, so einfühlsam die Erzieher/innen auch sein mögen – niemand kann die Mutter-Kind-Beziehung und den Effekt, den die Mutter auf das Kind hat, simulieren.

Um das Kind also am besten auf den Besuch in der Kita vorzubereiten, spielt vor allem die sichere Bindung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen eine fundamentale Rolle. Wenn es Ihnen möglich ist, behalten Sie Ihr Kind also die ersten drei Lebensjahre bei sich zu Hause. Helfen Sie sich andernfalls mit Verwandten und/oder Teilzeitarbeit aus.

Allerdings heißt das natürlich nicht, dass Kinder, die die Kita besuchen und jünger als drei Jahre alt sind, lebenslang von dem Stress geprägt werden.

Woran Sie ein gut gebundenes Kind erkennen, erfahren Sie im Übrigen in einem separaten Artikel.

Das Problem mit den Kitas

Wie wichtig die Kita für das Kind ist, haben Sie inzwischen erfahren. Doch, das aktuelle Problem der Kitas gestaltet sich darin, dass sich sehr wenige Erzieher/innen um große Gruppen kümmern müssen und somit gar nicht die Möglichkeit haben, sich intensiv um jedes Kind und seine Bedürfnisse zu kümmern.

Andererseits ist das auch nicht der Sinn und Zweck einer Kita. Kinder sind durchaus dazu in der Lage zu unterscheiden, welche Regeln zu Hause herrschen und wie der Wind bei anderen Familien oder auch in Eirichtungen weht. So lernen Kinder unter anderem sich anzupassen und zu lernen, dass nicht die ganze Welt so ist, wie sie sie von zu Hause kennen.

Allerdings muss in diesem Zusammenhang auch bedacht werden, dass vor allem schüchterne und stille Kinder unter großen Gruppen Gefahr laufen unterzugehen und „überfahren“ zu werden.

So kann eine gute Kita durchaus viele Vorteile in dem Bezug auf die kindliche Entwicklung mit sich bringen. Genauso kann sich eine schlechte oder unpassende Kita oder auch ein zu früher Start des Kindes in der Kita negativ auf das Kind auswirken.

Fazit

Es kommt nicht unbedingt darauf an, ob ein Kind in die Kita geht. Vielmehr kommt es darauf an, wie sich die Kita gestaltet und um welche Art der Kita es sich handelt. Am Ende liegt es in Ihrer Entscheidung, ob Sie denken, Ihr Kind zu Hause besser betreuen zu können oder, ob Sie denken, dass es in einer Kita gut aufgehoben ist.

Wollen Sie Ihr Kind nicht in die Kita stecken, achten Sie auf eine gute Auslastung und Förderung Ihres Kindes. Unterschätzen Sie zudem nicht den Kontakt zu anderen Kindern desselben Alters und organisieren sich am besten mit anderen Familien mit Kindern zum gemeinsamen Spielen.

Entscheiden Sie sich hingegen dafür, Ihr Kind in eine Kita zu geben, schauen Sie sich im Voraus sowohl die Philosophie, als auch die Größe der Gruppen an, um anschließend eine gute Entscheidung zu treffen.

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