Zwei Menschen halten eine Regenbogen-Flagge

Was versteht man unter Regenbogenfamilie?

Was ist für Sie die Definition einer Familie? Eine Familie setzt sich aus Menschen zusammen, die sich lieben, sich respektieren und das Beste füreinander wollen. Eine Familie kennt keinen Hass, sondern bietet Sicherheit, Geborgenheit und Zuwendung. Familie ist Liebe. Liebe ist Liebe! Jeder Mensch darf lieben, wen er möchte und liebe kennt kein Geschlecht. Leider fällt es einigen Menschen immer noch schwer, diese Tatsache zu akzeptieren und sehen dabei nicht die Liebe und die Zuwendung die Kinder von ihren Eltern erhalten – ganz egal, ob es sich um Mama und Papa, Mama und Mama oder um Papa und Papa handelt. Eine Familie ist eine Familie – egal wie sie sich zusammensetzt. Ein Begriff, auf den Menschen in diesem Zusammenhang immer wieder stoßen, ist der Begriff der Regenbogenfamilie, wobei sich die Frage stellt, was man unter Regenbogenfamilie versteht. Was macht eine Regenbogenfamilie aus?

Mehr über Regenbogenfamilien, die diesen wundervollen und bunten Namen tragen, erfahren Sie in diesem Artikel.  

Die Bedeutung des Regenbogens für die LGBTQ+ Gemeinschaft

Regenboggen-Flagge

Ein Regenbogen ist eine wundervolle Sache, die bei vielen Menschen für Begeisterung sorgt. Mit seinen bunten Farben steht er am Himmel, wenn Regen und Sonne aufeinandertreffen. Er stellt somit das Resultat zweier Umstände dar, die auf der einen Seite negativ und auf der anderen Seite positiv betrachtet werden.

Während Menschen Regen als eher negativ ansehen, stehen sie sonnigem Wetter positiv gegenüber und freuen sich darüber, rausgehen und die Sonne genießen zu können.

In einem gewissen Sinn kann dieses Phänomen auch auf Menschen übertragen werden, die einen Teil der LGBTQ+ Gemeinschaft sind. Zwar öffnet sich das Mindset vieler Menschen in der heutigen Zeit und sie vertreten die Ansicht, dass jeder Mensch lieben darf, wen er möchte, dennoch treffen Menschen der LGBTQ+ Gemeinschaft weiterhin auf Hass und Unverständnis. Aus diesen beiden Umständen entsteht der wunderschöne, bunte und faszinierende Regenbogen, der ein Zeichen für die LGBTQ+ Gemeinschaft darstellt.

Die Regenbogenfahne steht mit ihren wundervollen Farben für Schwule und Lesben aller Welt und erfährt durch weitere spezielle Fahnen für unterschiedlichste Identitäten und sexuelle Orientierungen. Jeder Mensch darf sich so ausleben, wie er möchte und jeder Mensch darf so sein, wie er ist. Jeder Mensch wird anders geboren und hat das Recht darauf, so leben zu können, wie er möchte. Genau dafür stehen die unterschiedlichen Flaggen, die allgemein bekannte Regenbogenflagge ergänzen.

Die Farben auf der Regenbogen-Flagge

Während die Farben auf der Regenbogenflagge die folgende Bedeutung haben und somit allgemein für die Mitglieder der LGBTQ+ Gemeinschaft stehen:

PinkSexualität
RotLeben
OrangeHeilen
GelbSonne
GrünNatur
TürkisKunst
BlauHarmonie
LilaSeele

gehen die weiteren Flaggen noch spezifischer auf die Mitglieder der Gemeinschaft ein.  Eine in diesem Zusammenhang wichtige Flagge für Menschen, die die LGBTQ+ Gemeinschaft unterstützen wollen, selbst aber kein Mitglied dieser Community sind, ist die schwarz-weiße Flagge, die über ein Regenbogendreieck verfügt. Diese Flagge fällt nicht nur optisch auf und ist, wie alle anderen Flaggen wunderschön, sondern bedeutet: Eine Person, die sich zwar als heterosexuell identifiziert, dennoch die LGBTQ+ Community unterstützt – in ihrem Sein und mit all ihren Aktivitäten.

Was versteht man genau unter einer Regenbogenfamilie?

Drei Frauen mit einem Baby

Sie wissen nun, was sich hinter der Regenbogenfamilie versteckt und Sie sind sich darüber bewusst, dass es auch viele weitere Flaggen gibt, die für die verschiedenen Identitäten der Mitglieder der LGBTQ+ Community stehen.

Somit können Sie sich mit Sicherheit bereits denken, worum es sich bei einer Regenbogenfamilie handelt. In aller erster Linie handelt es sich um genau das – um eine Familie.

Eine Regenbogenfamilie ist eine Familie, die sich liebt, respektiert, sich Zuwendung, Liebe und Geborgenheit schenkt. An dieser Stelle ist es auch vollkommen unangebracht das Wort „normal“ in den Mund zu nehmen. Denn das würde implizieren, dass die klassische Familie, die sich aus Mutter, Vater und Kind zusammensetzt normal ist, während andere Familien unnormal sind.

Die Wahrheit ist jedoch, dass jede Familie normal ist. Jede Familie darf so als Familie existieren, wie sie möchte. Das, was man unter Regenbogenfamilie versteht, mag etwas von dem klassischen Bild differieren, das die Gesellschaft von der Familie hat. Allerdings heißt das nicht, dass es sich um eine unnormale Familie handelt. Eine Familie ist eine Familie. Dem gibt es nichts weiter hinzuzufügen.

Das, was man unter einer Regenbogenfamilie versteht ist all das, was von diesem klassischen Bild der Vater-Mutter-Kind-Konstellation abweicht.

Die Regenbogenfamilie

Viele Menschen denken, dass sich Menschen nur als heterosexuell, schwul, lesbisch oder bisexuell identifizieren können. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Sexualität und die Identität eines Menschen noch viel umfangreicher sein kann. Umso wichtiger ist es für Menschen, sich intensiv mit der LGBTQ+ Community zu beschäftigen und sich über sie zu informieren.

Wer sich intensiver mit der LGBTQ+ Community beschäftigt, wird erkennen, dass die bunten und vielfältigen Farben der Regenbogen-Flagge genau diese Vielfältigkeit der Menschen wiedergeben. Jeder Mensch der LGBTQ+ Community hat eine ganz eigene Identität. Sei es als Schwuler, als Lesbischer, als Transgender, als Bisexueller, usw. Jede Identität ist auf ihre eigene Art wundervoll und einzigartig.

Wann ist eine Regenbogenfamilie eine Regenbogenfamilie?

Sobald ein Elternteil in einer Familie Mitglied der LGBTQ+ Community ist, trägt die Familie die Bezeichnung als Regenbogenfamilie. Die Familien-Konstellationen dessen, was man unter Regenbogenfamilie versteht, setzen sich dabei aus verschiedenen Arten zusammen:

  • Aus einer Nicht-Regenbogenfamilie wird eine Regenbogenfamilie, wenn sich ein Elternteil in ein das gleiche Geschlecht verliebt oder, wenn sich ein Elternteil als transgendergeschlechtlich outet.
  • Wenn sich lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche oder intergeschlechtliche Paare ein Kind wünschen und sich diesen Wunsch durch eine Samenspende oder eine Adoption erfüllen, wird aus einem sich liebenden Paar eine Regenbogenfamilie.
  • Verliebt sich ein heterosexueller Mensch in einen Menschen, der sich als transgendergeschlechtlich geoutet hat, entsteht aus dieser Liebe eine Regenbogenfamilie. Um eine Regenbogenfamilie zu sein, müssen nicht beide Partner der LGBTQ+ Community angehören. Denn ein Mensch, der bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeteilt bekommen hat sich später als Transgender outet, ist eine Frau. Verliebt sich ein heterosexueller Mann in diese Frau, ist er nicht schwul, sondern heterosexuell und somit kein Mitglied der LGBTQ+ Community. Da er sich jedoch in einen Menschen verliebt hat, der transgendersexuell ist, entsteht aus dieser Verbindung, sobald Kinder mit ins Spiel geraten, eine Regenbogenfamilie.

Viele Familien leben über Jahre hinweg als Regenbogenfamilie, ohne das bewusst zu wissen. Leider fühlen sich viele Mitglieder der LGBTQ+ Community durch den vielen Hass, den sie auch heute noch von der Gesellschaft erhalten, dazu genötigt, ihre wahre Identität zu verdecken. Erst nach vielen Jahren finden diese Menschen den Mut, sich mit ihrer Identität zu outen und als Regenbogenfamilie zu leben.

Die Kinderfrage bei Regenbogenfamilien

Zwei Kinder mit blauen Anzügen und Regenbögen auf den Anzügen

Das, was man unter einer Regenbogenfamilie versteht, stellt die Konstellation aus sich zwei liebenden Menschen dar, die ein oder mehrere Kinder haben. Leider können diese Regenbogenfamilien nicht in allen Teilen der Welt offen ihre Liebe ausleben.

Viele müssen um ihr Leben fürchten, da leider sehr viele Länder der Welt weiterhin die Auffassung vertreten, dass das Dasein als LGBTQ+ Community Mitglied eine Sünde darstellt und gegen die Natur entspricht.

Zum Glück zählt Deutschland nicht zu diesen Ländern, wenngleich die LGBTQ+ Community leider auch hier nach wie vor auf viel Hass und Missverständnis stößt. Einen großen Fortschritt stellt aus diesem Grund die Tatsache dar, dass seit dem 20. Juli 2017 das Gesetz in Kraft getreten ist, welches die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. Dieses Gesetz umfasst somit auch das Recht, ein Kind zu adoptieren. Das erleichtert den Übergang eines sich liebenden Paares mit mindestens einem Mitglied aus der LGBTQ+ Community zu einer Regenbogenfamilie.

Wie viele Regenbogenfamilien leben in Deutschland?

Regenboggen-Flagge mit Aufschrift "Queer and Proud"

Was man unter einer Regenbogenfamilie versteht und wie sich diese zusammensetzen kann, wissen Sie inzwischen. Interessant zu wissen ist nun auch, wie viele Regenbogenfamilien in Deutschland leben.

In diesem Zusammenhang sollten Sie jedoch den bereits erwähnten Aspekt im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Regenbogenfamilien offen als solche leben.

Oft unterdrücken Menschen beispielsweise ihre transsexuelle oder bisexuelle Identität. So kann es durchaus sein, dass ein bisexuelles Paar als Mann und Frau zusammenlebt. Damit fällt diese Familie dennoch unter den Begriff der Regenbogenfamilie, da sie sich sowohl Frauen als auch Männern gegenüber angezogen fühlen.

Dazu gesellt sich die Tatsache, dass viele Menschen ihre wahre Identität unterdrücken und somit nicht offen als Regenbogenfamilie leben.

Somit stellt sich für viele Menschen nicht nur die Frage danach, was man unter Regenbogenfamilie versteht. Viele stellen sich auch die Frage, wie viele Regenbogenfamilien in Deutschland leben.

In dem Zusammenhang mit dieser Frage gibt es leider keine offiziellen Zahlen, die festhalten, wie viele Regenbogenfamilien in Deutschland leben. Schätzungen zufolge belaufen sich die Zahlen jedoch auf:

  • circa 6.000 Lebensgemeinschaften
  • circa 4.000 Ehen

Wie gesagt, dürfte die Dunkelziffer sehr viel höher ausfallen.

Die Wichtigkeit des Daseins als Ally für Regenbogenfamilien

Menschen mit Schildern "Live ist a human right"

Regenbogenfamilien sind eine Familie, wie jede andere Familie auch. Schon lange ist das klassische Bild des Vaters, der Mutter und des Kindes außer Mode gekommen und Familien setzen sich heute aus vielen unterschiedlichen Konstellationen zusammen.

Patchwork-Familien sind beispielsweise sehr stark in der Gesellschaft vertreten. Auch ein alleinerziehendes Elternteil ergibt gemeinsam mit einem Kind eine Familie.

Leider treffen jedoch vor allem Regenbogenfamilien auf sehr viel Kritik und leider auch immer noch auf sehr viel Diskriminierung. Nicht nur seitens der Gesellschaft, sondern auch aus rechtlicher Sicht betrachtet. Eine umso wichtigere Rolle spielen sogenannte Allys, die sich für die Rechte der Mitglieder der LGBTQ+ Community stark machen und sich für sie einsetzen, wenn sie Diskriminierung erfahren.

Denn leider hegen sehr viele Menschen immer noch Vorurteile gegenüber Regenbogenfamilien und diskriminieren sie. Je mehr Menschen sich für die Rechte der Regenbogenfamilien und allgemein für die Rechte der Mitglieder der LGBTQ+ Community stark machen, umso friedlicher kann das Zusammenleben in der Gesellschaft erfolgen.

Die Vorurteile und Diskriminierungen von Regenbogenfamilien

Schrift auf weißer Wand mit Aufschrift "Kein Mensch ist illegal"

Nicht selten breiten sich vor dem inneren Auge einiger Menschen viele Vorteile aus, sobald sie wissen, was man unter einer Regenbogenfamilie versteht. Mitglieder der LGBTQ+ Community müssen sich somit nicht nur unter Umständen mit ihrem sozialen Umfeld und ihrer Herkunftsfamilie auseinandersetzen, die die Identität der Menschen nicht akzeptieren möchte.

Sondern sie müssen sich auch zahlreiche sinnlose und vollkommen unbegründete Vorurteile anhören.

Oft stellen andere Menschen die Entwicklung der Kinder in den Regenbogenfamilien in Frage und geben sinnlose Aussagen, wie:

  • Aber das Kind wird total verwirrt sein.
  • Das Kind wird bestimmt auch schwul/lesbisch/transgender/etc.
  • Wie soll das Kind ohne die Mutterfigur/Vaterrolle/etc. aufwachsen?
  • Etc.

von sich. An und für sich reicht ein gesunder Menschenverstand aus, um zu erkennen, das Kinder lediglich Liebe, Zuwendung, Verständnis und Geborgenheit brauchen, um gut und behütet aufzuwachsen, sowie sich altersgerecht entwickeln zu können. Dennoch haben Studien die Entwicklung von Kindern untersucht, die in Regenbogenfamilien aufwachsen. Sie haben in diesem Zusammenhang festgestellt, dass die Kinder der Regenbogenfamilien keinesfalls schlechter gestellt sind oder in der Entwicklung zurückliegen, als dies bei Kindern aus herkömmlichen Familien der Fall ist.

Um genau zu sein genießen Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, sogar einige Vorteile. So teilen sich die Partner einer Regenbogenfamilie die Arbeiten oft sehr viel gerechter untereinander auf und Kinder kommen nicht so stark in den Kontakt mit stereotypischen Rollenbildern. Diese sind in vielen herkömmlichen Familien immer noch sehr stark vertreten.

Des Weiteren kamen andere Studien zu dem Ergebnis, dass Kinder aus Regenbogenfamilien tendenziell selbstbewusster, sowie selbstständiger und auch emotional stabiler sind, als dies bei ihren Altersgenossen der Fall ist.

Die rechtliche Diskriminierung

Wenngleich die Ehe für alle in Deutschland gilt und zwei sich liebende Menschen heiraten können, erfahren Regenbogenfamilien weiterhin eine große rechtliche Diskriminierung. Als Beispiel dient ein lesbisches Ehepaar. Eine der beiden Frauen bekommt ein Kind, wobei es nun vollkommen normal wäre, dass die Ehefrau auch als Mutter gilt und das Sorgerecht für das Kind erhält.

Zumindest wäre dies bei Paaren der Fall, die sich aus Mann und Frau zusammensetzen. Denn, sobald ein Paar verheiratet ist und die Frau ein Kind bekommt, gilt der Ehemann automatisch als Vater – selbst, wenn er nicht der biologische Vater des Kindes sein sollte.

Anders gestaltet sich dieser Umstand bei einem lesbischen Ehepaar. Die Frau, die das Kind nicht geboren hat, muss das Kind erst durch eine Stiefkind-Adoption adoptieren, bevor sie die Rechte erhält, die ihr als Elternteil zustehen. Das Recht macht somit einen Unterschied, ob sich ein Ehepaar aus Mann und Frau oder aus zwei gleichgeschlechtlichen Partnern zusammensetzt.

Es besteht dringender Handlungsbedarf, um dieser ungerechten Diskriminierung und Unterscheidung ein Ende zu setzen. Es scheint sogar etwas in Bewegung zu kommen. Zumindest haben die Länder Berlin und Thüringen einen entsprechenden Antrag in den Bundesrat eingebracht.

Auch zwei Gerichte haben anerkannt, dass eine rechtliche Ungleichbehandlung zwischen Hetero- und Regenbogenfamilien besteht. Es bleibt also zu hoffen, dass Regenbogenfamilien in naher Zukunft endlich eine Gleichberechtigung erfahren.

Ziele der Gesellschaft

Ziel dieser Gesellschaft ist es, dass:

  • Regenbogenfamilien wie jede andere Familienform auf Akzeptanz treffen.
  • sich Menschen nicht mehr „outen“ müssen, weil sich „Nicht der Norm“ entsprechen, sondern, dass schlicht und ergreifend jede Identität und sexuelle Orientierung als normal und selbstverständlich angesehen wird.
  • Menschen nicht automatisch als „straight“, als heterosexuell angesehen werden, nur weil dies über Jahrtausende hinweg als Norm angesehen wurde. Wer hat das Recht zu behaupten, ein Kind sei heterosexuell?

Kommen wir endlich zu dem Punkt, an dem wir nicht nur die Informationen erhalten, die uns darüber aufklären, was man unter Regenbogenfamilien versteht. Setzen wir uns für die Rechte der Regenbogenfamilien ein und integrieren diesen wunderschönen Regenbogen als Selbstverständlichkeit in die Gesellschaft und in das tägliche Leben. Liebe ist Liebe!

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