Mehrere Kinder umarmen sich

Wie integriert man Flüchtlingskinder?

Sehr viele Menschen flüchten jedes Jahr aus ihrer Heimat, um Zuflucht, Sicherheit und eine stabile Zukunft, sowie ein unbeschwerteres Leben in einem anderen Land zu suchen. Vor allem aufgrund der aktuellen Lage und dem Krieg, der die ganze Welt beschäftigt, kommen immer mehr Familien mit Kindern zu uns. Die Frage, die sich dabei natürlich automatisch stellt, ist: „Wie integriert man Flüchtlingskinder?“.

Wie gelingt es, die Kinder der geflüchteten Menschen so schnell und so gut wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren und sie in Kindergärten und Schulen willkommen zu heißen? Welche Schritte und möglicherweise persönliche Einstellungen sind notwendig? Inwiefern sollten Sie sich auf die Integration der Flüchtlingskinder persönlich vorbereiten? Gibt es bestimmte Dinge, die die Integration erleichtern können? Sollten Sie die anderen Kinder in der Einrichtung auf die Ankunft der Flüchtlingskinder vorbereiten?

Fragen über Fragen, auf welche dieser Artikel eine Antwort gibt. Denn, ganz egal, aus welchem Land Menschen kommen, welche Sprache sie sprechen und, welche Kultur sie haben – wir leben alle gemeinsam auf dieser Welt und sind, wie man auf Englisch so schön sagt „all in this together“. Also: Wir sind alle in dieser Sache zusammen. Wir leben alle auf der Welt und sollten uns gegenseitig helfen und unterstützen, willkommen heißen und integrieren.

Der Status Quo der Integration und die Kritik der UNICEF

Frau hält Kind auf dem Arm

Um feststellen zu können, wie die Integration der Flüchtlingskinder gelingt, ist es wichtig, erst einmal einen Blick auf den aktuellen Status Quo zu werfen. Alleine die Tatsache, dass sich die Frage danach, wie man Flüchtlingskinder integriert stellt, zeigt, dass die Integration noch keine Selbstverständlichkeit darstellt.

Es gibt noch keine Schritt-für-Schritt-Anleitung und noch keinen absolut sicheren Plan, der sicherstellt, dass die Integration schnell und einfach gelingt. Das liegt aber unter anderem auch an der Tatsache, dass jedes Kind anders ist. Jedes Kind, das aus einem anderen Land flüchtet, hat andere Erlebnisse, einen anderen Charakter und somit auch andere Traumata. Jedes Kind braucht seine ganz eigene Zeit, um sich an das neue Umfeld gewöhnen zu können. Aus diesem Grund handelt es sich bei der Integration durchaus um eine individuelle Angelegenheit. Das schließt aber nicht aus, dass sich die Gesellschaft bewusst mit der Frage wie man Flüchtlingskinder integriert auseinandersetzen sollte.

Je mehr sich die Gesellschaft mit dieser Frage beschäftigt und für sich Methoden finden, um Kindern das Ankommen zu erleichtern, umso leichter wird die Integration fallen. Je offener Menschen der Integration gegenübertreten, umso schneller wird sie ein selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft. Die Integration gehört mit zum Leben dazu. Wenn jeder ein bisschen an sich selbst arbeitet und sich die Integration der Flüchtlingskinder mit zur eigenen Priorität macht, kann ein Umfeld entstehen, das die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration der Flüchtlingskinder bietet.

Dass es jedoch noch viel bezüglich der Integration von Flüchtlingskindern zu tun gibt, zeigt die Kritik, die die UNICEF äußert.

Die Kritik der UNICEF

Nachdenkender Smiley auf dem Telefon

Die UNICEF kümmert sich auf der ganzen Welt verteilt um Kinder, die von Armut und Krieg betroffen sind. Sie kümmert sich jedoch nicht nur um Kinder, baut Einrichtungen auf und steht als Ansprechpartner zur Verfügung, sondern sie setzt sich auch intensiv mit dem Status Quo der Integration der Flüchtlingskinder auseinander.

Damit Sie besser verstehen können, wie man Flüchtlingskinder integriert, ist es interessant zu wissen, woran es aktuell noch mangelt. Wie gestalten sich die aktuellen Rahmenbedingungen und inwiefern erschweren sie die Integration der Flüchtlingskinder in die Gesellschaft? Zunächst einmal erschwert die Verschärfung des Asylgesetzes von Ende 2015 die Integration. Denn diese Verschärfung besagt, dass Familien mit Kindern über einen Zeitraum von 6 Monaten hinweg in Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben müssen, bevor weitere Schritte bezüglich einer eigenen Wohnung etc. eingeleitet werden.

Die Kritik an diesen Erstaufnahmeeinrichtungen besteht dabei in den folgenden Punkten:

  • Unzureichende Lebenssituation.
  • Kinder haben nicht ausreichend Platz für sich und können sich somit nicht zurückziehen. Diese mangelnde Privatsphäre ist oft für Teenager und Jugendliche in der Pubertät belastend.
  • Kein direktes Recht auf Bildung, das die Kinderrechtskonvention jedoch theoretisch vom ersten Tag an, das sich das Flüchtlingskind in Deutschland befindet, vorschreibt.
  • Es fehlt oft an Spielsachen und Freizeitmöglichkeiten für die Kinder.
  • Angebote, wie zum Beispiel therapeutische Hilfen gibt es in derartigen Einrichtungen kaum. Viele der Kinder bräuchten jedoch eine psychologische Unterstützung, um Traumata aufarbeiten zu können.
  • Durch mangelnde Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten in diesen Erstaufnahmeeinrichtungen fällt es Kindern schwer, zu lernen oder sich zu erholen. So fällt es natürlich auch deutlich schwerer, eine neue Sprache zu lernen.

Die Integration allgemein in die Gesellschaft und, was Sie tun können

Handfläche mit vielen bunten Farben

Viele Menschen denken, sobald sie den Begriff „Integration“ hören, direkt an die Integration der Flüchtlingskinder in Einrichtungen, wie den Kindergarten und die Schule. Sicherlich spielt dieser Aspekt der Integration eine sehr fundamentale Rolle. Doch die Frage danach, wie man Flüchtlingskinder integriert richtet sich nicht nur an Einrichtungen, sondern auch an die Gesellschaft als Ganze.

Die nächsten Abschnitte des Artikels werden genauer auf die Integration der Flüchtlingskinder im Kindergarten und in der Schule eingehen.

Dennoch sollten Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass auch Sie eine große Rolle bezüglich der Integration spielen. Überlassen Sie eine erfolgreiche Integration nicht dem Zufall. Übertragen Sie die Verantwortung für die Integration nicht nur den anderen. Werden auch Sie aktiv und setzen Sie sich mit den Flüchtlingskindern, sowie der Frage danach, wie man sie am besten integriert, auseinander.

Das heißt für Sie nicht, dass Sie Unmengen an Geld spenden müssen. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie:

  • Menschen bei der Wohnungssuche begleiten und Ihnen auch bei Behördengängen beistehen.
  • bei dem Lernen der deutschen Sprache helfen.
  • Eltern unterstützen und vielleicht gemeinsam Kaffee trinken, die Kinder spielen lassen und einfach da sind.

Es gibt viele Dinge, die Sie persönlich tun können. Finden Sie für sich persönlich heraus, was Ihre Zeit und Ihre Möglichkeiten zulassen. So können auch Sie Ihren Anteil dazu beitragen, dass die Integration gelingt und sich Flüchtlingskinder und ihre Familien nicht wie Eindringlinge oder Außenseiter fühlen.

An der Wurzel einer erfolgreichen Integration der Flüchtlingskinder und ihrer Familien steht jedoch vor allem die Offenheit, gemeinsam mit der Akzeptanz. Seien Sie offen, nehmen Sie sich der Menschen an und gehen nicht anders mit Ihnen um. Haben Sie keine Kontaktscheue und verhalten sich den geflüchteten Menschen genauso gegenüber, wie Sie es mit nicht geflüchteten Menschen tun.

Die Integration in Einrichtungen wie dem Kindergarten und der Schule

Kinder auf einem Sportplatz

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt bezüglich der Integration der Flüchtlingskinder stellt die Integration der Kinder in den Kindergarten und/oder der Schule dar. Wie man Flüchtlingskinder integriert und ihnen somit dabei hilft, sich schnell und gut einleben zu können, kann keine pauschale Aussage allgemein beantworten.

Dennoch gibt es durchaus ein paar Tipps, Tricks und Orientierungshilfen, die eine Integration der Kinder fördern und erleichtern können. Wenn sich mehr Menschen diese Hinweise zu Herzen nehmen, kann sehr viel einfacher eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden, in welcher sich die Flüchtlingskinder willkommen und sicher fühlen.

Sicherlich darf dabei nie in den Hintergrund geraten, dass die Integration durchaus Hand in Hand mit ein paar Schwierigkeiten geht. Doch in diesem Fall gilt der Spruch: Nur wer seinen Gegner kennt, kann ihn besiegen. Wenn Sie sich der Schwierigkeiten und möglicher Hindernisse bewusst sind, können Sie sehr viel besser zu Lösungen kommen.

Und ganz nach dem Motto „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ und „Alle Wege führen nach Rom“, gibt es für jedes Flüchtlingskind – egal, wie lange es braucht und wie es mit seiner Situation umgeht – einen Weg, um es in die Gesellschaft zu integrieren.

Mögliche Schwierigkeiten bezüglich der Integration

Kind vor einer großen Treppe mit vielen Stufen

Wie schon gesagt, kann es bezüglich der Integration von Flüchtlingskindern zu Schwierigkeiten kommen. Sich mit den möglichen Schwierigkeiten zu beschäftigen heißt nicht, negativ an die Sache heranzugehen.

Es heißt vielmehr, gewappnet für mögliche Situationen zu sein, die natürlich nicht immer zwangsläufig auftreten müssen. Doch, da Probleme da sind, um gelöst zu werden, bietet es sich immer an, sich im Voraus mit möglichen Problemen auseinanderzusetzen. Die Frage heißt also nicht nur, wie man Flüchtlingskinder integriert, sondern auch, mit welchen möglichen Hindernissen und Schwierigkeiten zu rechnen ist.

Natürlich können sich die Probleme und Schwierigkeiten von Kind zu Kind unterschiedlich gestalten. Bekannte Schwierigkeiten können die Folgenden sein:

  • Fehlende Sprachkenntnisse
  • Anderer Wissensstand als andere Kinder im selben Alter
  • Beherrschen eines anderen Alphabetes und nicht der lateinischen Schrift
  • Traumata
  • Nicht ausreichend vorbereitete Kinder in den Einrichtungen (Kindergarten und Schule)
  • Möglicherweise haben einige Kinder noch nie die Schule besucht

So gelingt die Integration der Flüchtlingskinder

Viele Menschen am Wasser

Trotz all der möglichen Schwierigkeiten, die bezüglich der Integration der Flüchtlingskinder auftreten können, gibt es durchaus ein paar Hinweise, die dabei helfen können, die Kinder zu integrieren und somit Teil der Gesellschaft werden zu lassen.

Am besten gelingt dies natürlich unter der Voraussetzung, dass Sie gar nicht erst so an die Sache herangehen. Sprich: Die Flüchtlingskinder müssen nicht erst ein Teil der Gesellschaft werden, sondern sie stellen einen vollkommen normalen und selbstverständlichen Bestandteil dar.

Diese Sichtweise ändert nicht nur die Herangehensweise an die Integration, sondern sie bringt auch eine vollkommen andere Atmosphäre mit sich. Sie sind, als Mitglied der Gesellschaft ein sehr wichtiger Teil, um den Flüchtlingskindern den Weg zu zeigen und sie zu begleiten. Sie sind der Ansprechpartner, den die Kinder brauchen, die gerade viel in ihrem Leben verloren haben und, die viele Veränderungen mitmachen mussten und weiterhin müssen.

Dabei ist es natürlich wichtig, mit den Eltern der geflüchteten Kinder – sofern sie diese nicht im Krieg verloren haben oder im Heimatland zurücklassen mussten – zusammen zu arbeiten.

Denn, ganz ohne Frage, treffen oft zwei vollkommen unterschiedliche Kulturen mit jeweils anderen:

  • Normen
  • Werten
  • Traditionen

aufeinander.

Die Kooperation, das Wissen und das gegenseitige Verständnis steht somit an der obersten Stelle, um gemeinsam mit den Eltern der geflüchteten Kinder die Integration vorantreiben zu können. Arbeiten wir Hand in Hand mit den Eltern der Kinder können wir bereits sehr viele Antworten auf die Frage, wie man Flüchtlingskinder integriert finden und somit die Integration unterstützen und zur Normalität werden lassen.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Hand hält Blumen in Herzform

Selbst, wenn die Kommunikation an der ersten Stelle steht und somit äußerste Priorität genießt, heißt das nicht automatisch, dass alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Auch die Eltern haben oft Traumata und brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Ein großes Problem, auf das die Familien oft treffen, wenn sie nach Deutschland kommen, ist das Frauenbild, das hier herrscht und die Erziehung der Kinder.

Umso wichtiger ist es, sich vorher mit der Kultur der geflüchteten Familien zu beschäftigen, um auf dieser Basis mit ihnen sprechen zu können.

Der Umgang mit den Kindern

Eine Antwort auf die Frage wie man Flüchtlingskinder integriert, findet sich in dem Umgang mit den Kindern wieder. Der richtige Umgang stellt einen sehr wichtigen und großen Schritt zum großen Ziel „Integration“ dar. Nur ein Kind, das sich verstanden, gesehen und angenommen fühlt, wird sich gut integrieren und an neue Situationen gewöhnen können.

Dabei verstecken sich hinter dem Oberbegriff „Umgang mit Kindern“, verschiedene Bereiche. Auf der einen Seite stehen die persönlichen Bindungen und auf der anderen Seite die Förderungen, die die Flüchtlingskinder möglicherweise brauchen.

Die Gewährleistung der Sicherheit und des Gesehen-Werdens

  • Wie oft mussten sich die Flüchtlingskinder auf ihrer Flucht wohl verstecken und um ihr Leben fürchten?
  • Wie viele Tagen, Wochen oder gar Monate haben sie von ihrer unbeschwerten Kindheit verloren? Hatten sie überhaupt je eine unbeschwerte Kindheit?
  • Welches Lieblingsspielzeug haben sie verloren? Hatten sie überhaupt Spielsachen?

Kinder wollen gesehen werden und brauchen das Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Genau diese Aspekte gehen bei einer Flucht natürlich vollkommen unter. Umso wichtiger ist es also, dass die Flüchtlingskinder in ihrer neuen Heimat genau diese Aspekte finden. Das gelingt unter anderem durch die folgenden Hinweise bezüglich des Umgangs mit Flüchtlingskindern:

  • Jedes Kind hat stärken. Genau diese Stärken sollten bei den Kindern gesehen werden. Anschließend kann genau mit diesen Stärken gearbeitet werden. Nicht selten fühlen sich die Flüchtlingskinder anders, als die anderen Kinder. Umso wichtiger ist es, ihnen durch das Hervorheben ihrer Stärken zu zeigen, dass sie gut sind, wie sie sind. Kind – du bist stark und du bist so, wie du bist, genau richtig!
  • Viele Kinder haben Ängste, die unter anderem durch die Erlebnisse und Traumata entstanden sind, mit denen sie in Kontakt gekommen sind. Indem Sie diese Ängste kennen, können Sie bestimmte Dinge vermeiden. Natürlich erfordert dies einen sehr engen Kontakt und eine intensive Zusammenarbeit mit ausgebildeten Kinderpsychologen- und Psychiatern.
  • Das Kind darf sein eigenes Tempo haben und sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Ja – es ist wichtig, aus seiner Komfortzone auszutreten, um im Leben voranzukommen. Doch diese Kinder kommen keinesfalls aus einer Komfortzone. Lassen Sie zu, dass es sich erst einmal in der Komfortzone zurechtfindet. Es darf sich einrichten, zur Ruhe kommen und Kind sein, bevor es Gas gibt und an seine Zukunft denkt.

Die Sache mit der Angst

Kind liegt im Dunkeln auf dem Boden

Bereits einheimischen Kindern fällt es nicht immer leicht, sich in dem Rahmen der Eingewöhnung von den Eltern zu trennen. Stellen Sie sich nun einmal vor, wie es Kindern gehen muss, die gerade eine Flucht hinter sich hatten.

Möglicherweise mussten sie sogar einen Elternteil zurücklassen oder haben ihn ganz verloren. Hat ein Kind Trennungsängste, bietet es sich an, die Eltern solange mit in der Einrichtung zu lassen, bis sich das Kind an die neue Situation gewöhnt hat.

Das stellt auch oft für die Eltern einen wichtigen Punkt dar. Schließlich kennen sie die Kindergärten und Schulen hier nicht. Sie können sich so ein besseres Bild machen und die Kinder somit auch sehr viel besser loslassen.

Die Sicherheit, Kind sein zu dürfen

Natürlich ist es richtig, dass das Schulsystem die Kinder auf das spätere Leben vorbereiten soll. Doch, Flüchtlingskinder, die einen großen Teil ihrer Kindheit verloren haben, brauchen die Gewissheit, Kind sein zu dürfen. Sie brauchen die Sicherheit, spielen zu können und Spaß haben zu dürfen. Sie tragen bereits ein sehr großes Packet mit sich herum. Sicherlich können sie das mit der Hilfe kompetenter Fachkräfte nach und nach kleiner machen. Doch, nach all dem Schrecklichen, dass sie erlebt haben, ist es wichtig, Situationen zu schaffen, in denen sie:

  • liebevoll
  • spielerisch
  • spaßig
  • lustvoll

neue Dinge lernen und mit der neuen Situation umgehen können. Denn, so wie der Ton die Musik macht, macht der Raum die Atmosphäre.

Hand mit Murmeln

Schaffen Sie also nicht nur eine emotionale Komfortzone für die Flüchtlingskinder, sondern auch eine körperliche. Kissen auf dem Boden, eine Kuschelecke im Zimmer, Spielsachen im Raum und Buntstifte neben den Blättern auf dem Tisch – mit Spiel und Spaß kann das Kind sehr viel besser umgehen. Es ist wenig förderlich ein verängstigtes Kind, das kaum die Sprache beherrscht an einen Tisch zu setzen, um es Fragen beantworten zu lassen. Durch das Spiel entspannt sich das Kind nicht nur, sondern es kann sich auch sehr viel besser ausdrücken.

Kinder verarbeiten unter anderem Ereignisse durch das Malen von Bildern oder das Spielen bestimmter Spiele (vor allem Rollenspiele). Zudem bietet eine gemütliche und kindgerechte Atmosphäre die besten Voraussetzungen für die Entwicklung des Kindes. Es kann sich in einer solchen Atmosphäre sehr viel besser mit den neuen Werten, Normen, Umgangsformen und auch mit der neuen Sprache auseinandersetzen.

Die richtige Sprachförderung

Viele bunte Buchstaben

Wie schon dargestellt, stellt vor allem die Sprache ein großes Hindernis dar, wenn sich die Frage, wie man Flüchtlingskinder integriert, stellt. Vor allem, wenn die Kinder noch nicht lesen und schreiben können, muss eine entsprechende Lösung her.

Doch selbst, wenn die Flüchtlingskinder lesen und schreiben können, bringt es nicht viel, sie stur vor Bücher zu setzen, um die Sprache zu lernen. Ganz nach dem Motto „Learning by doing“, lernen sie die Sprache am besten im Alltag und im täglichen Umgang auch mit anderen Kindern. Umso wichtiger ist es, dass die Flüchtlingskinder direkt in den Kontakt mit anderen Kindern kommen und eine Bindung zu ihnen aufbauen können. Selbst, wenn sie sich anfangs mit Händen und Füßen unterhalten – Kinder haben die besondere Eigenschaft an sich, sich nicht um das „wie“ zu kümmern. Wenn sie sich sympathisch sind und spielen wollen, stellen das Spiel, die Liebe und das gegenseitige Verständnis die Universalsprache dar, die alle Kinder sprechen und verstehen.

Die Sensibilisierung der einheimischen Kinder für Flüchtlingskinder

Sie haben nun viele Antworten auf die Frage „Wie integriert man Flüchtlingskinder?“ erhalten. Um eine noch bessere und angenehmere Atmosphäre zu schaffen, spielt nicht nur der Umgang mit den Flüchtlingskindern eine Rolle. Auch der Umgang mit den einheimischen Kindern stellt eine wichtige Grundvoraussetzung für die Integration der Flüchtlingskinder dar.

  • Ja – die Flüchtlingskinder sollen die deutsche Sprache lernen.
  • Natürlich – die Flüchtlingskinder sollen lernen, welche Kultur hier herrscht.
  • Auf jeden Fall – die Flüchtlingskinder sollen sich in ihrer neuen Heimat gut zurechtfinden sollen.

Aber das heißt nicht, dass sich nur die Flüchtlingskinder mit der neuen Situation zurechtfinden müssen. Auch die einheimischen Kinder brauchen Zuwendung und eine gewisse Unterstützung, sodass sie sensibel auf ihre neuen Mitschüler und Neuzugänge in der Kindergartengruppe reagieren.

Am besten erklären Sie als Elternteil den Kindern, was Krieg ist und, warum die Kinder überhaupt geflüchtet sind. Erklären Sie Kindern, dass für die Flüchtlingskindern viele Dinge neu sind und, dass sie unter Umständen Angst haben.

Sicherlich stimmt es, dass Kinder Empathie erst nach und nach entwickeln. Doch sie verstehen oft sehr viel mehr, als es ihnen erwachsene Bezugspersonen zutrauen. Am besten sensibilisieren Sie die Kinder, in dem Sie ihnen konkrete Fragen stellen:

  • Wann hattest du schon einmal Angst?
  • In welcher Situation hast du dich unwohl gefühlt?
  • Wie fühlst du dich, wenn du in eine neue Situation kommst?
  • etc.

Wie weiter oben bereits erwähnt, stellt die Kommunikation das A und O dar. Sprechen Sie mit Ihren Kindern, lesen Ihnen Bücher vor oder schauen sich kindgerechte Filme an.

Hilfreiche Hinweise für die Integration von Flüchtlingskindern

Sie haben nun viel über die Integration von Flüchtlingskindern erfahren. Sie wissen nun auch, wie man Flüchtlingskinder in die Gesellschaft integrieren kann. Zum Abschluss erhalten Sie nun noch ein paar Hinweise und Denkanstöße, die Ihnen in Ihrer Haltung und Ihrer Rolle helfen können.

Führen Sie sich immer wieder vor Augen, dass Sie es mit Kindern zu tun haben, die viel erlebt haben. Kinder, die einfach nur Kind sein wollen. Sie wollen gesehen werden, in Sicherheit sein und spielen.

Meine Haltung

Reflektieren Sie Ihre Haltung, wenn es um den Umgang mit Flüchtlingskindern geht. Es ist wichtig, dass Sie sich mit sich selbst beschäftigen. Nur, wenn Sie wissen, dass Sie vielleicht etwas davon abhält, vollkommen offen zu sein, können Sie an sich arbeiten.

Nehmen Sie sich unter anderem die folgenden Fragen zur Hilfe:

  • Lasse ich mich möglicherweise von Vorurteilen beeinflussen?
  • Welche persönlichen Grenzen habe ich und warum?
  • Was überfordert mich und warum?

Der Umgang mit den Flüchtlingskindern

Wenngleich Sie bereits viele Tipps bezüglich des Umgangs mit Flüchtlingskindern erfahren haben, können Sie sich auch die folgenden Hinweise zu Herzen nehmen:

  • Komplimentieren Sie Fortschritte.
  • Sehen Sie Konflikte, greifen Sie diese direkt auf und sprechen Sie sie an.
  • Geben Sie nicht alles vor, sondern begleiten das Kind vielmehr, wenn es seinen eigenen Weg findet.

Weitere hilfreiche Hinweise

Bezüglich der Frage „Wie integriert man Flüchtlingskinder?“ können zu guter Letzt die folgenden Hinweise helfen:

  • Seien Sie offen und führen sich immer wieder vor Augen, dass jedes Kind einzigartig ist. Somit hat es auch einen vollkommen individuellen Prozess.
  • Lernen Sie die richtige Aussprache des Namens. Alleine das zeigt Interesse, Offenheit und Respekt.
  • In Schulen bietet es sich unter anderem an, Patenschaften für die Kinder zu etablieren. So haben die Kinder einen direkten Ansprechpartner, wenn sie fragen haben. Zudem bringt das den Vorteil mit sich, dass die Kinder, die die Patenschaft übernehmen, Verantwortungsbewusstsein lernen.

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