Hände die ein rotes Herz formen

Wie lernen Kinder Empathie und Solidarität?

Auf der Welt gibt es Menschen, die eher Einzelgänger sind und Menschen, die sich in Gruppen deutlich wohler fühlen. Ganz egal, ob Einzelgänger oder Teamplayer – in beiden Fällen spielen ein gewisses Maß an Empathie und Solidarität eine große und fundamentale Rolle. Die Frage „Wie lernen Kinder Empathie und Solidarität?“ ist dabei besonders wichtig.

Denn, vor allem unter Kindern spielen diese beiden Aspekte eine große Rolle. Denn den Grundstein für Empathie und Solidarität und Empathie legen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern bereits in jungen Jahren.

Während in der Natur immer das Prinzip „Der Stärkere setzt sich durch!“ galt, hat sich die Gesellschaft immer weiterentwickelt. Das führt dazu, dass die Menschen das Verständnis dafür entwickelt haben, dass sich nicht nur der Stärkere durchsetzt, sondern dass auch das Miteinander eine wichtige Stellung bezüglich der Entwicklung einnimmt.

Aus diesem Grund spielen sowohl die Empathie als auch die Solidarität eine große und immer wichtiger werdende Rolle in dem Leben der Menschen und der Gesellschaft.

Vielleicht stellen Sie sich an dieser Stelle nun die Frage, wie Kinder Empathie und Solidarität lernen. Welche Rolle spielen Sie als Eltern in dem Bezug auf diese beiden wichtigen Aspekte? Haben Sie Möglichkeiten Ihre Kinder in dem Lernprozess zu unterstützen?

Die Antwort auf diese Fragen erhalten Sie in den kommenden Abschnitten. Freuen Sie sich nicht nur auf spanende und hilfreiche Tipps und Tricks. Erhalten Sie auch alle wichtigen Informationen bezüglich der Solidarität und der Empathie und erfahren Sie, wieso sie eine so tragende Rolle in dem Leben Ihres Kindes spielen.

Was ist Empathie?

Zwei Menschen geben sich die Hand

Wie sollen Sie Ihrem Kind etwas beibringen, was sie nur bedingt kennen oder, was Sie nicht genau definieren können? Bevor Sie hilfreichen Tipps und Tricks darüber erhalten, wie Kinder Empathie und Solidarität lernen, klärt dieser Abschnitt zunächst die Frage danach, worum es sich bei Empathie überhaupt handelt.

An dieser Stelle kommen bereits die ersten „Schwierigkeiten“ auf. Denn die Wissenschaft gibt sich aufgrund von Uneinigkeiten keine einheitliche Definition über den Begriff „Empathie“.

Sucht man dennoch nach einer Definition und Beschreibung dieses Wortes, könnte diese wie folgt lauten – Empathie ist die Fähigkeit:

  • zu erkennen, was in anderen Menschen vorgeht.
  • sich in andere Menschen hineinzuversetzen, ihre Sichtweise einzunehmen und sie folglich zu verstehen.
  • Mitgefühl zu entwickeln.

Wenn sich Menschen besonders gut in Protagonisten eines Buches, einer Serie oder eines Films hineinversetzen können, spricht man übrigens von der sogenannten „Fantasie-Empathie“.

Welche Wichtigkeit nimmt die Empathie im täglichen Leben ein?

Kinder halten sich an den Händen

Nun wissen Sie, wie sich der Begriff der Empathie definiert. Nun stellt sich die weitere wichtige Frage, wieso die Empathie eine wichtige Rolle spielt. Menschen leben in einer Gemeinschaft miteinander. Täglich befinden sich die Menschen in dem Kontakt mit anderen Menschen.

Sei es die Familie, seien es die Freunde oder die Verwandten – jeden Tag begegnen Menschen anderen Menschen und interagieren mit ihnen.

Jeder Mensch hat Gefühle und jeder Mensch macht Erfahrungen. Basierend auf diesen Gefühlen und Erfahrungen ist es wichtig, sich auf bestimmte Art an Menschen zu wenden, um sie nicht zu verletzen oder, wie man so schön sagt „Salz in die Wunde zu streuen“.

Je früher Kinder lernen empathisch auf ihre Mitmenschen zu reagieren, umso früher lernen sie Empathie für sich einzufordern und sich folglich nur mit empathischen Menschen zu umgeben.

Denn, empathische Beziehungen stellen eine wichtige Grundvoraussetzung für folgende Punkte dar:

  • ein gutes soziales Miteinander
  • das knüpfen stabiler Beziehungen
  • die Übernahme sozialer Verantwortung
  • das Lösen von Konflikten
  • der berufliche Erfolg

Natürlich gehören noch weitere Bestandteile eine Rolle für den Erfolg Ihres Kindes im Leben. Doch die Empathie stellt einen wichtigen Bestandteil dar, um die Reise durch das Leben sicher, stabile, selbstbewusst und vor allem mit sozialen Kontakten bestreiten zu können.

Wie lernt mein Kind Empathie und Solidarität?

Die Frage, die nun automatisch aufkommt und sich förmlich aufdrängt, stellt die Frage danach dar, wie das Kind Empathie und Solidarität lernt.

Grundsätzlich verfügt jeder Mensch von Geburt an über die Fähigkeit, empathisch und solidarisch zu sein und zu handeln. Demnach befindet sich jeder Mensch in der Lage, Empathie und Solidarität zu lernen. Die Grundvoraussetzung dafür ist fest in jedem einzelnen Menschen verankert.

Doch, ab wann können Sie damit starten, Ihrem Kind diese beiden Faktoren beizubringen und anzueignen? Wie lernen Kinder Empathie und Solidarität? Während Sie am besten bereits von Geburt an eine empathische Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen, haben sich die Spiegelneurone circa zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr vollkommen entwickelt.

Diese Spiegelneurone spielen eine wichtige Rolle, um die Handlungen und Gefühle anderer Menschen nachvollziehen zu können.

Wie es bei so vielen Dinge der Fall ist, ist es auch bei der Empathie und der Solidarität so, dass die Übung den Meister macht. Je mehr Sie also mit Ihrem Kind üben, umso besser und schneller wird es sich diese beiden Faktoren aneignen.

Orientieren Sie sich für diese Zwecke am besten an ein paar interessanten und spannenden Tipps und Tricks.

Bauen Sie eine empathische Beziehung zu Ihrem Kind auf

Mutter umarmt Kind

Wie schon gesagt, sollten Sie am besten eine empathische Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen. Sie als Bezugsperson nehmen für Ihr Kind eine wichtige Vorbildfunktion ein. Damit steht auch eine gewisse Verantwortung in Verbindung. Es liegt in Ihrer Verantwortung sich so zu verhalten, dass Ihr Kind Sie nachahmt und durch die Nachahmung Empathie und Solidarität kennenlernt.

Besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang die bedürfnisorientierte Beziehung. Bei ihr gehen Eltern besonders stark und gezielt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder ein. Je mehr Sie Ihr Kind ernst nehmen und mit seinen Wünschen und Bedürfnissen sehen, umso mehr prägen Sie Ihre Beziehung zu ihm mit Empathie und Solidarität. Erfährt Ihr Kind in der Beziehung zu Ihnen Solidarität, wird es auch selbst sehr viel einfacher und besser solidarisch und empathisch handeln.

Einige Anhaltspunkte, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Beziehung zu Ihrem Kind empathischer zu gestalten, stellen folgende Aspekte dar:

  • Verankern Sie mit Ihrem Kind gemeinsam feste Rituale. Rituale geben Ihrem Kind Sicherheit.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine und auch über Ihre Gefühle.
  • Zeigen Sie Interesse an Ihrem Kind und an seinen Interessen.

Leben Sie Empathie und Solidarität vor

Zwei Erwachsene Arm in Arm

Empathie und Solidarität vorzuleben bedeutet nicht nur, eine empathische Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen. Ihr Kind beobachtet Sie nicht nur in dem Bezug zu der Beziehung die Sie zu ihm haben. Es beobachtet Sie auch, wie Sie mit anderen Menschen umgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie nicht nur Ihrem Kind, sondern auch anderen Menschen gegenüber eine empathische Stellung einnehmen und empathische Beziehungen aufbauen.

Das könnte unter anderem bedeuten, dass Sie:

  • Schwierigkeiten, Sorgen und Probleme anderer Menschen ernst nehmen.
  • Erfolge anderer Menschen anerkennen und sich für ihre jeweiligen Herausforderungen interessieren.
  • sich am besten gemeinsam mit Ihrem Kind für das Allgemeinwohl engagieren.

Priorisieren Sie Empathie und Solidarität

Es ist vollkommen normal, dass Sie als Eltern nur das Beste für Ihr Kind wollen. Sie wollen Ihrem Kind am liebsten alle Wünsche von seinen Lippen ablesen und Sie anschließend direkt erfüllen.

Doch Ihr Kind befindet sich nicht alleine auf der Welt, sondern es teilt sich die Welt mit vielen anderen Menschen. Sicherlich steht für Sie das Wohlbefinden und das Glück Ihres Kindes an der ersten Stelle. Zeigen Sie ihm jedoch auch, dass nicht nur seine Bedürfnisse und Wünsche, sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse anderer Menschen eine Rolle spielen.

Am besten erfährt Ihr Kind diese Tatsache durch die Beziehung zu Ihnen. Die bereits erwähnte bedürfnisorientierte Beziehung bedeutet nicht nur, dass Sie als Elternteil die Bedürfnisse Ihres Kindes wahrnehmen. Die bedürfnisorientierte Beziehung bedeutet auch, dass Ihr Kind lernt, dass Ihre Wünsche und Bedürfnisse eine wichtige Rolle spielen.

Die Beziehung zu den eigenen Gefühlen

Kind weint

Gefühle spielen, wie Sie nun bereits wissen, eine wichtige Rolle in dem Bezug auf die Empathie und die Solidarität. Aus diesem Grund helfen Sie Ihrem Kind am besten, sich diese beiden Aspekte anzueignen, indem Sie sich intensiv mit Gefühlen beschäftigen.

Lassen Sie zu, dass Ihr Kind wütend ist, weint und schreit oder vor Freude lacht und quietscht. Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes wahr und helfen Sie ihm, wenn es keine Worte für seinen Zustand findet. Vor allem kleinere Kinder fühlen sich oft von ihren starken Gefühlen überwältigt. Fassen Sie in Worte, was Ihr Kind fühlt und verzichten Sie auf jeden Fall auf Sätze wie:

  1. „Es gibt keinen Grund zu weinen.“
  2. „Da musst du jetzt gar nicht so laut schreien.“
  3. „Das hat doch gar nicht weh getan – hab dich mal nicht so.“

Gefühle haben immer eine Berechtigung. Nur, wenn Ihr Kind seine Gefühle kennenlernen, erleben und anschließend loslassen darf, entwickelt es ein Gefühl für Gefühle. Dieser Umstand stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um anderen Menschen mit Empathie und Solidarität zu begegnen.

Stellen Sie sich einmal die Frage, wie Ihr Kind empathisch und solidarisch reagieren soll, wenn es seine eigenen Gefühle nicht kennt und keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann.

Die Erweiterung des eigenen Horizontes

Bestimmt kennen Sie es auch von sich selbst – es fällt Ihnen deutlich leichter Menschen, den Sie kennen, die Sie mögen und die Ihnen nahestehen Empathie gegenüber zu bringen, als Menschen zu denen Sie keine Bindung haben.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich in Ihrer Vorbildfunktion nicht nur mit Ihren Bezugspersonen, sondern auch mit anderen Menschen beschäftigen und ihnen empathisch gegenübertreten.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Wie hieß es in einem Abschnitt weiter oben bereits so schön? – Übung macht den Meister. In der Tat macht Übung den Meister, weshalb Ihre Kinder auch die beiden Aspekte Empathie und Solidarität erst lernen müssen. Folgende weitere Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr Kind an die Empathie und die Solidarität heran zu führen:

FamiliensitzungenMachen Sie Familiensitzungen, bei welchen Sie über die Gefühle aller Familienmitglieder sprechen. Es muss dafür nicht zwingend ein Problem oder ein Streit vorliegen. Es reicht, wenn Sie an einem festen Termin in der Woche über Ihre Gefühle oder ggf. auch über Ihre Probleme gemeinsam als Familie sprechen.
Reflektieren Sie EmpathieReflektieren Sie Empathie, indem Sie mit Ihrem Kind über Filme, Serien oder Bücher sprechen. Erlebt der Protagonist etwas bestimmtes oder lässt er seinen Gefühlen auf bestimmte Art seinen Lauf, sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. Fragen Sie es, warum die Figur, seiner Meinung nach, so reagiert hat oder wieso sie so fühlt.
Spielen Sie Probleme nicht runterSeien Sie realistisch und verschönern die Problematik der Empathie nicht. Es ist nicht immer leicht empathisch zu sein. Seien Sie offen und zeigen Ihrem Kind ganz klar, dass es auch Ihnen ab und an schwerfällt empathisch zu sein. Wenn zum Beispiel der beste Freund ein anderes Kind nicht mag, mit dem Ihr Kind gut klarkommt, befindet es sich in einer schweren Situation. Unterstützen Sie Ihr Kind und spielen Sie den Ernst der Lage nicht herunter.
Fördern Sie gemeinschaftliche ProjekteErmutigen Sie Ihr Kind dazu, gemeinsam mit anderen Kindern an Projekten zu arbeiten und so gemeinsam Erfolgserlebnisse zu haben. Durch gemeinsame Arbeiten an Projekten stärkt Ihr Kind seine sozialen Kompetenzen deutlich besser.

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